Schweden ist bekanntlich ein beliebtes Urlaubsland für viele Deutsche. Die Natur, die Menschen, deren Lebensweise und die niedlichen roten Holzhäuser am See haben ihren Reiz. Nichts desto trotz gibt es natürlich auch in Schweden hier und da Dinge die nerven können, wie zum Beispiel:
1. Schlangestehen
Wer schon mal in einem Lebensmittelladen in Schweden einkaufen war ist vielleicht aufgefallen, dass die Schlangen an den Kassen länger sind als beispielsweise in Deutschland. Und trotzdem bleiben die Leute ruhig und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen, keiner meckert rum wenn’s dann mal ein wenig langsamer voran geht.
2. Hohe Preise
Gerade wenn es um Restaurant- oder Cafébesuche geht, hat Schweden ein spürbar höheres Preisniveau.
3. Systembolaget
In der einzigen Ladenkette die in Schweden höherprozentigen Alkohol verkauft sinde die Preise um einiges höher als in Deutschland, zum Teil mehr als das Doppelte. Und weil das Systembolaget ein staatliches Monopol ist, sind die Öffnungszeiten ebenfalls beschränkt. Am Samstag Nachmittag und Sonntag kann man also nirgends in Schweden Wein oder Schnaps für den Verzehr daheim kaufen. Diese Getränke gibt’s dann nur in Restaurants und Kneipen, wo wiederum die Preise gesalzen sind.
4. Konfliktscheue Menschen
Die meisten Schweden wirken meist ruhiger und entspannter als viele Deutsche. Das liegt teilweise an ihrer Abneigung von Konflikten (konflikträdsla). Auch wenn sie mal nicht unbedingt einer anderen Person zustimmen, halten sie sich mit ihrer kontroversen Meinung zurück um keine angespannte Stimmung zu erzeugen.
Diese Konfliktscheue kann aber hinderlich sein, wenn man mal gerade eine ehrlich Meinung zu einer erbrachten Arbeit haben will und konstruktives, “ehrliches” Feedback benötigt. Oft hört man dann ein “gut gemacht” (bra jobbat) obwohl man genau weiß, dass die Arbeit verbesserungswürdig war.
5. Dunkelheit im Winter
Der Sommer in Schweden ist sehr angenehm: nicht zu heiß und die Sonne scheint bis in den späten Abend (im Norden Schwedens geht sie gar nicht unter). Doch wo Sonne ist, ist bekanntlich auch Schatten. Folglich befindet sich Schweden im Winter meist auf der sonnenabgewandten Seite des Globus. Die kurzen Tage und der damit einhergehende Mangel an Sonnenlicht kann einem auf’s Gemüt schlagen.
6. Die Schwedische Krone
Schweden ist nicht Mitglied der Europäischen Währungsunion, sondern bei der altbewährten Schwedischen Krone (SEK) geblieben. Das Umrechnen des Euro in die Schwedische Krone war vor einer Weile eigentlich recht simpel indem man einfach das Komma um eine Stelle nach links verschoben hat – 10 Kronen entsprachen ungefähr 1 Euro. Allerdings schwankt der Wechselkurs stark. Vor einigen Jahren bekam man für einen Euro noch über 12 SEK, heute (August 2012) sind es gerade mal 8,25 SEK, also knapp ein Drittel weniger – ungünstig für den Urlaub in Schweden.
7. Schwedisches Brot
Bäckereien gibt es – nicht wie in Deutschland an jeder Ecke – in Schweden eher selten. Konditoreien verkaufen meist nur Kuchen und süße Backwaren. Die Schweden kaufen ihr Brot, das meist süß und weich ist, in Supermärkten. Wer in Schweden gutes Brot kaufen will, muss oftmals lange suchen.
Also, wenn an einem dunklen Nachmittag im Winter im Systembolaget in der Schlange an der Kasse stehst um einen eine Flasche Wein zu einem überhöhten Preis zu kaufen – nicht verzweifeln :)
Was hat dich bisher an Schweden genervt?
Wenn du nicht konfliktscheu bist, kannst du unten deinen Kommentar eintragen… ;)
Ich hätte noch einen 8. Punkt. In vielen Städten sind die Haustüren mit einem digitalen Zahlenschloss verriegelt oder es fungiert als Klingel. In manchen Häusern findet man an der Tür keine Liste welcher Klingelcode für welche Wohnung ist. Oder der Code zum Öffnen der Tür ist geheim. Hat man dann kein Mobiltelefon dabei, ist man aufgeschmissen. Das kann auch ziemlich nerven.
Das mit dem Klingelcode habe ich ebenfalls schon mehrmals erlebt. Besonders dumme Situation wenn die Person, die man besuchen möchte gerade das Handy ausgeschaltet hat…
…und es minus 20 Grad kalt ist ;)
Also ich habe einige Jahre in Schweden gelebt und das einzige, was von euren 8 Punkten ein Thema und unverrückbar ist, ist die Dunkelheit.
An alle anderen Punkte kann man sich gewöhnen oder kann leicht Abhilfe schaffen.
Pkt. 2 ist zB, wenn du völlig in Schweden lebst, kein Thema, weil die Einkommensstruktur anders ist und die Wohnkosten in den meisten Regionen weit unter denen von Deutschland sind.
Pkt. 3: Selbstimport aus Deutschland: jedesmal 110 Liter Bier, 90 Liter Wein, 20 Liter Schnaps pro Person, wer kann das vernichten? ;=)))
Pkt.7 gutes nicht süßes Roggenbrot gibt es in jedem Supermarkt.
Pkt. 8: welcher Schwede hat kein Handy?
Also alles in allem weiß ich nicht, was daran nerven soll. Ist wahrscheinlich eine deutsche Eigenart immer zu erwarten, dass es woanders gleich ist wie daheim (Bsp Bierstuben auf Mallorca). Und damit die Bevölkerung des Gastlandes richtig nerven! Fragt einmal einen Schweden mit dem ihr gut befreundet seid! (also Pkt.4 nicht zutrifft)
med bästa hälsningar från Örnsköldsvik
zu c) ja, die Besucher aus Schweden sind in der Tat eine Plage. Ja aus Schweden, die fallen in Norddeutschland nämlich am meisten auf. Nur weil sie glauben gutes Geld mit zu bringen und Ihnen der Alkohol im eigenen Land zu teuer erscheint fallen sie im norddeutschen Küstenraum (bevorzugt: Rostock, Sassnitz, Kiel ein) , steigen schon volltrunken aus aus Ihrem Kaffefahrttransportern und stürmen die Supermärkte. Der an sich ruhig bekannte Schwede erfährt offensichtlich und typischerweise eine nicht unwesentliche Wesensveränderung auch schon nach geringem Alkoholgenuss, Die dem Rufe entsprechende, bekanntermaßen zurückhaltende Wesensart wird dann sehr schnell über Bord geworfen. Nicht umsonst gibt es in schwedischen Lokalitäten i.d.R schon ab Kneipengröße einen Sicherheitsdienst der die grundsätzlich anfallenen „Leichen“ herausfegt.Schon häufiger die Erfahrung gemacht: Gehe niemals mit einem Schweden auf ein Bier der im nüchternen Zustand die Zähne nicht auseinander bekommt…. Du wirst dein BLAUES und unangenehmes Wunder erleben. Und richtig, Schweden handeln und werten gerne formal. Und gerne völlig unreflektiert. Daher auch die Nulltoleranz gegenüber Alkohol und dem Führen eines KFZ. es steht schließlich geschrieben. Das die richtigen Unfälle nicht von jenen verursacht werden die ein Glas getrunken haben… nenee, alles hooochgefährlich. Das Folgen eines Regelwerks (z.B. Janteloven – völliger Bullshit!) wird demnach hoch bewertet, man verhält sich stets politisch korrekt und Männlein wie Weiblein agieren auf Augenhöhe… ;-) Nicht umsonst gelten Schwenden neben Ihrer Gibt´s deshalb in schwedischen Kneipen häufig geimeinsame Sanitäre Einrichtungen, kein Urinal und nur 2 Porzellansitze pro 50 Gästen? Achso, Schlangestehen gehört ja zum Leben… Natürlich nur in Ausnahmefällen steht eine übergewichtige Matrone in D an der Lidl-Kasse und argumentiert ungeachtet der 20 hinter Ihr stehenden Kunden das sie nicht nachvollziehen kann das keine glutenfreien Kanelbülle im Sortiment gibt…. hat wohl Paragraph 9 von Janteloven nicht gelesen… denn: wen juckt´s? ;-) Gott sei Dank halten sich die schwedischen Touristen nur kurz in Deutschland auf, der Alk ist schnell gekauft und zur Ehrenrettung der Schweden sei gesagt: Der Kaffe dort ist billiger und der Lachs besser. ;-) Zur Kommunikation genügt ohnehin das Handy auf das hier jeder und ständig schaut, Konflikte kann man hier per Knopfdruck ausschalten. Zum Thema Sozialverhalten. Im Rheinland käme ein Schwede aus dem Staunen nicht mehr heraus. Warum werde ich ständig angesehen und warum lächelt mein Gegenüber mich an…? Was will der/die von mir? Die Perspektive eines Rheinländers in Schweden: Warum schaut mein Gegenüber auf seine/ihre Schuhe bzw. schaut offensichtlich bewusst an mir vorbei? Dachschaden? Unsozial? Zurückgeblieben? Fazit: Schweden ist ein klasse Urlaubsland & bietet eine großartige Natur. Sofern man gerne kommuniziert, alkoholische Getränke öffentlich genießt, offene & „direkte“ Menschen bevorzugt wird man sich in D wohler fühlen. So geht´s mir! ;-)
Björn
p.s. Ganz vergessen: Im gesamten medizinischen System herrschen neben bekannten Defiziten eine ausgeprägte 9-5 Mentalität. Alles staatlich. Viel Geduld benötigt man grundsätzlich wenn man in einer der vielen Primärvarden aufschlägt & bzgl. Behandlungsmethodik liegt man Jahre hinter D, folgt aber konsequen einen festgeschriebenen Behandlungsprozess. Selber erfahren & von deutschen wie schwedischen Kollegen bestätigt. Ein direkter Weg zum Facharzt ist übrigens ausgeschlossen. Das System lebt übrigens nur dank immer mehr nichteuropäischen Gastarbeitern. Ehrgeizige schwedische Mediziner arbeiten im europäischen Ausland .
p.p.s Polizei ist ein Witz. Taugt zum Ausleeren von Bierdosen, sowie der Ausführung halsbrecherischer Verfolgungsjagden von z.B. Kraftstoffdieben – dann mit tödlichem Ausgang. Die Aufklärungsrate von Gewaltverbrechen ist erschreckend gering und liegt im Schnitt deutlich unter der in D. Und nein, Schweden ist tatsächlich nicht sicherer als D. Verbrechenindizes deutscher und schwedischer Großstädte liegen auf identischem Niveau.
Stimme dir voll und ganz zu!!! Aus den genannten Gründen bin ich auch wieder nach D. zurückgekehrt! Wer Lust hat sich mit mir dazu mehr auszutauschen, findet mich als Tom Tom Cooker bei Facebook – würde mich freuen!
Kurs ist doch im Moment wieder ganz gut: 1 Euro 9,5689 Kronen. Zu allen anderen Punkte: Wer nach Schweden auswandert, weiß auf was er sich einläßt und arbeitet meistens auch dort, wird in Kronen bezahlt und vergisst vielleicht auch dann bald den Vergleich Euro – Krone und in welchem Land, was man für wieviel bekommt. Grüße aus der entspannten Stadt Stockholm.