
Andere Länder andere Sitten, das stimmt natürlich auch auf Schweden zu. Auch wenn Manche behaupten, die schwedische sei der deutschen Kultur sehr ähnlich – und in gewissem Maße mag das auch so sein – gibt es aber auch im kühlen Norden Unterschiede im Verhalten und Denken.
Damit du in deinem Auslandssemester, auf der Geschäftsreise oder im Urlaub in Schweden besser vorberietet bist und nicht (wie ich) in etwas unangenehme Situationen geraten möchtest, hier der Fettnäpfchen Guide für eine reibungsfreiere Zeit in Schweden.
Fettnäpfchen in Schweden
Dinge die man falsch machen kann wenn man in Schweden ist…
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Deine Schuhe anlassen beim Betreten des Wohnbereichs
Ziehe am besten noch im Eingangsbereich die Schuhe aus und stelle sie neben oder vor die 20 Paar Schuhe die dort bereits feinsäuberlich im Schuhregal aufgereiht sind.
Wie man sich wie ein richtiger Schwede verhält erfährst du hier: How to be Swedish, auf Englisch
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Davon ausgehen, dass der Gastgeber einer Party (Pre-Party) alkoholische Getränke anbietet
In Schweden ist Alkohol teuer (Alkoholpreise in Schweden). Deswegen ist es üblich den Alkohol mitzubringen, den man gerne selbst trinken möchte. Es ist nicht unüblich einen Saft mit Vodka oder anderen Spirituosen gemischt in kleinen Cola-Flaschen auf Parties zu sehen. Spendable Gastgeber haben in einigen Fällen einen Karton-Wein aufgestellt, von dem man sich mit Plastikbechern bedienen darf.
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Fremden lange in die Augen schauen
Lieber nicht länger als eine Sekunde einer fremden Person auf der Straße in die Augen schauen – auch wenn sie noch so gut aussieht. Was in Deutschland als üblichen Augenkontakt wahrgenommen wird, kann in Schweden als Starren aufgefasst werden. Lieber den „Creep“-Status vermeiden.
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Ein „ja“ für ein „ja“ nehmen
Je nachdem wie das “ja“ ausgesprochen wird, kann es auch ein Zweifel oder Missfallen bedeuten, zum Beispiel ein langgestrecktes „joahh„, heißt: „Ich stimme eigentlich nicht ganz zu, habe aber keinen Bock auf ’ne lange Diskussion.“
Was Schweden wirklich meinen wenn sie „ja“ sagen, hier. -
Im Aufzug auf die falsche Nummer drücken
Um in die erste (deutsche) Etage zu kommen, drückt man in Schweden auf die „2„.
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Jammern und moppern
Schweden bauen soziale Bande auf – gerade in Small Talks – nicht indem sie (wie in Deutschland) gemeinsam ein negatives Ereignis oder einen Umstand nennen, den sie teilen und darüber klagen können. Schweden suchen Themen in denen möglichst keine Konflikte aufkommen. Themen von denen sie ausgehen, dass der Gesprächspartner keine gegensätzliche Meinung hat: Wetter, der nächste Urlaub, Wochenendaktivitäten, also Bereiche wo man sagen kann “Ach wie nett”, „Ja schön„, „Nä men vad härligt. Javisst, det ska bli fint.“
Über Politik, Krankheiten, Religion und Missstände im Gesundheitswesen oder im schwedischen Bildungssystem diskutiert man eher mit engeren Freunden. -
Köttbullar mit “K…” aussprechen
… und nicht mit “Sch…”. So spricht man Köttbullar richtig aus (Video).
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Schweden mit „Herr …“ oder „Frau …“ und dem Nachnamen ansprechen
Finden die Schweden äußerst merkwürdig. Cecilia Nilsson ist „Cecilia“ und nicht „Frau Nilsson“, auch wenn sie Abgeordnete im Parlament oder deine Professorin ist.
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Mit lauter Stimme reden
Sprich lieber mit etwas gedämpfter Stimme in der Öffentlichkeit. Selbst auf Baustellen wird in Schweden selten geschimpft oder geschrien. Dazu geht man ins Fußballstadion oder zum Eishockey-Match.
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Hetzen und Stressen
Du bist in Schweden. Lass es ruhig angehen. Stresse nicht. Besonders beim Lebensmittel in die Tüte packen im Supermarkt. Erst zahlen, dann die Milch und den Käse in der Plastiktüte verstauen.
Bonus-Tipp
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Beim Überreichen eines Blumenstraußes das Papier nicht entfernen
Wenn du zu einer Geburtstagsfeier oder Mittsommer-Fest in Schweden dem Gastgeber einen Blumenstrauß überreichen möchtest, vergiss nicht das Papier vorher vom Bukett zu entfernen oder es zumindest herunter zu rollen bevor du die Blumen übergibst. Die Blüten sollten bei der Übergabe sichtbar sein.
Bist du schon mal in Schweden in ein typisches Fettnäpfchen getreten? Schreibe deinen Kommentar unten oder auf Hej Sweden’s Facebook Page.
Einen Sami als einen „Lappen“ zu bezeichnen und nachfragen, wieviel Rentiere er hat!
Das ist ein absolutes No-go
Nr. 1: Stimmt, macht nun auch wirklich Sinn.
Nr. 2: Das kommt nun sehr auf der Party an, unter Studenten ja, sonst kaum
Nr. 3: Hier, wie in Deutschland, kommt es auf das Wie an, jemand anstieren, ist in ganz Europa unhöflich und eher eine plumpe Anmache.
Nr. 4: Kein Unterschied zum Deutschen oder sind die germanischen Jeins, Jaa?, Jah…, ausgeblendet?
Nr. 5: Fragt sich wer hier auf den falschen Knopf drückt? Oder zählen Sie immer E, 1, 2, 3?
Nr. 6: Das trifft genau so für Deutschland zu, soziale Intelligenz vorausgesetzt.
Nr. 7: Sprache lernen!
Nr. 8: Das stimmt!
Nr. 9: Das unterscheidet Schweden vom Rheinland aber auch das Rheinland von vielen andere Regionen.
Nr. 10. Eine Tugend, die in Mitteleuropa häufig verloren gegangen ist.
Nr. 11. Wer das Papier vom Strauß nicht entfernt, ist schlecht erzogen oder hat den Knall nicht gehört, in Deutschland und in Schweden.
… und Nummer 12 fehlt: vorgefasste Meinungen sind sehr gefährlich, weltweit.
1. Wenn du im Land bleiben willst lerne die Sprache! „Die sprechen ja alle Deutsch oder Englisch“ wird dein Leben ein Hindernis sein.
2. Frage wie es funktioniert und lege nicht das deutsche System zugrunde!
3. Stelle dich in die Schlange ohne zu meckern, ein grosser Teil versteht deutsch und würde niemals auch nur eine Miene verziehen.
4. Wenn man sich bemüht wird einem vieles im Anfang verziehen und man kommt in Kontakt :)